Die letzten Tage in Japan

🎶

Dieses sind dann wohl die letzten Zeilen,

die ich an dich richte.

Dieses letzte Lied soll bei dir weilen.

Bis ich ein neues dichte.

🎶

(Alin Coen Band: Das letzte Lied)

Und schwups sind die 2 Jahre Japan vorbei.

Die letzten Tage verbrachten wir mit Abschiednehmen, Umzugsstress, Gemütlichkeit, Freizeitstress und Essen. Viel Essen. Ach ja, und nebenbei noch Arbeiten. 

Aber dank des Wochenendes musste Uli zumindest nicht an Weihnachten arbeiten. In Japan gibt es nämlich keine Weihnachtsfeiertage. Während man sich in Deutschland (zurecht!) beklagt, wenn die Weihnachtsfeiertage auf das Wochenende fallen, ist es für uns in Japan ein Segen, weil es bedeutet, an Weihnachten frei zu haben. 

Denn wir brauchten diese freien Tage, um all das Weihnachtsessen unterzubringen: Kugelfisch, Weihnachts-Cake, Peking-Ente, Weihnachts-Cake, Weihnachts-Yakitori, Afternoon Tea mit 17 Desserts. 

In den kleinen Zeitfenstern zwischen dem Essen mussten wir noch unsere ganzen Auszug-To-Dos unterbringen und noch ein bisschen was unternehmen, schließlich waren das unsere letzten Tage im grandiosen Tokyo und wundervollen Japan.

So richtig zur Ruhe kamen wir dieses Weihnachten nicht, aber schön war es trotzdem.

Heute, am Tag unserer Abreise, ist alles erledigt.

• Das letzte Paket nach Deutschland ist verschickt.
• Das letzte Möbelstück ist verkauft.
• Die Wohnung ist übergeben.
• Ulis Arbeitsutensilien sind abgegeben.
• Die Koffer sind gepackt.
• Der letzte Weihnachts-Cake ist aufgegessen.
• Das letzte Glas Whiskey ist getrunken. (Fürs erste.)
• Das letzte Kleingeld ist ausgegeben.
• Die letzte Kundenkarte ist abgegeben.
• Die letzten Fotos sind geschossen. (So ziemlich.)
• Die letzten Blogbeiträge sind geschrieben. 

Halt, ein letzter Beitrag fehlt noch. Ein Abschiedsartikel. Dieser hier.

Da sitze ich nun am Flughafen und überlege, was es zum Abschluss noch zu sagen bzw. schreiben gibt. 

Denn ihr wollt jetzt sicherlich wissen, wie es uns gerade geht und wie die 2 Jahre in Japan denn so zusammenfassend waren. Und ich will das auch wissen.

Aber dafür fehlen mir gerade tatsächlich die Worte.

Um unser Japan-Abenteuer zusammenzufassen, habe ich 61 Blogartikel gebraucht. Und all die Erlebnisse und Erfahrungen gehen uns jetzt durch den Kopf bzw. erzeugen in unseren Köpfen gerade eine Leere. Alles ist getan. Alles ist gesagt. Alles ist geschrieben. Alles ist gefühlt. 

Aber ein Abschieds-Haiku hab ich noch für euch gedichtet (auch wenn ich die 2. Zeile aus einem Lied der Sängerin Lotte entnommen habe):

So anders, so schön.

So viel in so kurzer Zeit.

Japan-Abschieds-Blues.

Liebe Leserinnen und Leser,

ich danke euch allen so sehr fürs Lesen meiner Artikel und Geschichten. 

Manchmal habe ich mich gefragt, ob das Blog-Schreiben all die Arbeit wert ist (bei einem privaten Tagebuch müsste ich mir zumindest keine Gedanken über die Außenwirkung oder über Rechtschreibfehler machen), aber immer, wenn ich eine Nachricht von euch über irgendeinen Kanal bekommen habe, habe ich mich so sehr gefreut. Wenn ich erfahren habe, dass ihr meine Artikel eurem Partner zum Einschlafen vorlest, dass ihr nun unbedingt Urlaub in Japan machen wollt oder dass ihr unser Leben in Japan gespannt verfolgt, obwohl wir jahrelang keinen Kontakt mehr gepflegt hatten.

Ein besonderer Dank geht raus an meine beiden treusten Leserinnen und Kommentarinnen Lissi und Maria alias Mama und Schwiegermama.

Macht`s alle gut, wir sehen uns in Deutschland!

Eure Melli